5 minute gelesen

Wie beheize ich meinen Pool mit Sonnenenergie? Infos & Tipps

Wer das Schwimmen liebt, liebt auch das Wasser und die Umwelt. Immer mehr Poolbesitzer entscheiden sich daher für eine nachhaltige Form der Poolheizung, z.B. eine Solarheizung. 

Heizkosten machen eindeutig den Löwenanteil der laufenden Ausgaben für ein Schwimmbad aus. Sie können den Energiebedarf daher deutlich senken, wenn Sie sich für einen Pool mit kompakten Abmessungen entscheiden. 

Eine niedrigere Wassertemperatur mag am Anfang gewöhnungsbedürftig sein, bietet aber spürbare, positive Effekte, auf Ihre Gesundheit und Ihr Portemonnaie. Ganz ohne Poolheizung dürfte jedoch niemand auskommen. 

Die Entwicklung der Energiekosten ist ein weiterer guter Grund, das eigene Schwimmbad so effizient und nachhaltig wie möglich zu beheizen. Solarheizungen erfreuen sich deshalb steigender Beliebtheit. Dieser Blog erklärt Ihnen, was dahintersteckt. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Alternativen. 

Inhalt

Wärmemanagement

Egal für welche Form der Poolheizung Sie sich entscheiden, Sie können den Energiebedarf senken, indem Sie den Wärmeverlust minimieren. Die meiste Wärme verliert das Poolwasser durch Verdunstung. 

Sie sollten Ihr Schwimmbad darum abdecken, wenn es nicht genutzt wird, und bei der Wahl Ihrer Pool-Abdeckung auf gute Dämmeigenschaften achten. 

Je größer das Beckenvolumen, desto mehr Energie benötigen Sie, um im Frühjahr die Betriebstemperatur zu erreichen (und danach zu halten). 

Sobald das Wasser die gewünschte Temperatur in etwa erreicht hat, kommt der Wärmeverlust durch Verdunstung voll zum Tragen. Je größer die Schwimmfläche, desto mehr Wasser kann verdunsten. 

Auch über die Seitenwände und den Boden verliert ein Schwimmbad Energie, daher lohnt es sich, diese Flächen zusätzlich zu isolieren. Der Wärmeverlust durch Verdunstung liegt jedoch deutlich höher (in der Praxis etwa 20% über Wände & Boden, 80% über Verdunstung). 

In diesem Artikel gehen wir davon aus, dass Ihr Schwimmbad im Freien steht.
Für Indoor-Pools gelten die Informationen im Großen und Ganzen auch, allerdings benötigt man in geschlossenen Räumen meist deutlich weniger Energie für die Poolheizung.
 

DSC03713

Begriffsklärung

Die Terminologie im Bereich Pool-Solarheizung ist etwas unübersichtlich; hinzukommt, dass die Anbieter die Begriffe nicht einheitlich verwenden. Es empfiehlt sich daher, die Produktbeschreibung genau zu lesen und im Zweifel nachzufragen.

In diesem Artikel verwenden wir eine geläufige Einteilung, die wir nachfolgend kurz umreißen

Solar mat roof

:Solarheizung ist der Überbegriff für Systeme, die Wasser direkt durch Sonneneinstrahlung beheizen. Auch wenn die Begriffe ähnlich klingen,
ist eine Solarheizung also etwas anderes als ein
Photovoltaik-Anlage („Solaranlage“).

Solaranlagen wandeln Sonnenlicht um in elektrischen Strom, Solarheizungen nutzen Sonnenlicht, um Wasser zu erhitzen. 

Das Grundprinzip aller Solarheizungen ist gleich: Sonnenlicht erwärmt ein dunkles Material. Im Innern fließt Wasser durch Leitungen und nimmt die entstehende Hitze auf, bevor es in den Pool fließt. Die Oberfläche, die das Sonnenlicht aufnimmt, heißt Absorberfläche. Solarheizungen arbeiten geräuscharm bis geräuschlos. 

Es gibt zwei Typen von Solarheizungen: Solarabsorber (= Solarmatten) und Solarkollektoren (= Sonnenkollektoren). 


Solarabsorber (Solarmatten) sind aus einem weicheren Material. Sie können sowohl neben dem Becken als auch auf einem Dach installiert werden. Sie können mehrere Solarabsorber kombinieren, um die Heizleistung zu erhöhen. 

Solarkollektoren (Sonnenkollektoren) sind aus einem festeren Material. Eine durchsichtige Abdeckung und ein festes Kunststoffgehäuse schützen die Absorberfläche vor Witterung; außerdem entsteht ein Glashaus-Effekt, der die Wärmespeicherung unterstützt.  

Solarkollektoren können nicht miteinander kombiniert werden, ab einem gewissen Wasservolumen ist die Heizleistung deshalb zu gering. Solarkollektoren sind kompakter, jedoch auch schwerer als Solarabsorber mit vergleichbarer Leistung. 

Konstruktionsbedingt müssen Solarkollektoren unterhalb des Wasserspiegels, maximal etwa auf Höhe des Wasserspiegels installiert werden. Eine Dachmontage ist daher nicht möglich.

Die praktische Handhabung der beiden Typen ist fast identisch.  

Wie verwendet man eine Solarheizung?

Die Solarheizung wird in die Leitung von der Umwälzpumpe zurück zum Becken zwischengeschaltet. Sofern das Wasser nicht etliche Höhenmeter zurücklegen muss, ist keine zusätzliche Pumpe erforderlich. Planen Sie eine Dachmontage, klären Sie diesen Punkt mit einem Experten. 

Solarheizungen sind oft nicht winterfest. Manche müssen komplett abgebaut und frostsicher gelagert werden, andere müssen lediglich komplett entleert werden. 

Je mehr Sonnenlicht auf die Absorberflächen fällt, desto mehr Wärme kann erzeugt werden. Solarheizungen sollten eine Ausrichtung zwischen Südost und Südwest und einen Neigungswinkel zwischen 20° und 60° haben. 

Die Vorteile einer Solarheizung

Was macht Solar als Poolheizung so attraktiv? Hier die wichtigsten Pluspunkte: 

Kosten: Die Montage einer Solarheizung ist relativ einfach und kann meistens in Eigenregie erfolgen.
Je nach Modell entstehen keine od
er
kaum zusätzliche Stromkosten.
Zudem sind Solarheizungen
unterhaltsarm. 

Flexibilität: Die Solarheizung kann (je nach Typ) auf dem Dach, dem Carport oder auf dem Boden installiert werden. Die meisten Module können sowohl horizontal als auch vertikal montiert werden. 
Solarabsorber lassen sich in der Regel nach Belieben erweitern. 

Umwelt: Je nach Modell entstehen keine oder kaum zusätzliche Stromkosten. Sofern man im Verhältnis zum Beckeninhalt mit ausreichend Heizkapazität arbeitet, kann man seinen Pool etwa von Mai bis Anfang Oktober gratis beheizen. Das macht Solarheizungen sehr umweltfreundlich.

Die Nachteile einer Solarheizung

Solarheizungen sind relativ einfache und preisgünstige Systeme.
Es gibt jedoch (im wahrsten Sinn) auch Schattenseiten:
 

Autonomie: Hat man die Heizleistung im Verhältnis zum Beckeninhalt richtig proportioniert, kann man das Poolwasser an sonnigen Tagen zum Nulltarif erwärmen. Scheint die Sonne jedoch nicht, bleibt das Wasser kühl. 
 
Geschwindigkeit: Viele Modelle erkennen automatisch, wann die Sonne intensiv genug scheint, um das Wasser zu erwärmen. Soweit möglich wird die Temperatur dann ohne menschliches Zutun gehalten. 

Solarheizungen benötigen jedoch auch Zeit, um den gesamten Beckeninhalt zu erwärmen.
Heizen Sie nur mit Solar, dann dauert es im Frühjahr - je nach Wassermenge – einige Tage bevor das Wasser wirklich warm ist.

Die richtige Größe

Beim Wärmeverlust spielt vor allem die Größe der Schwimmfläche eine Rolle. Ausrichtung und Neigungswinkel entscheiden, wie effektiv eine Solarheizung arbeitet. 

Im Idealfall richten Sie die Absorberfläche(n) nach Süden aus und schaffen einen Neigungswinkel zwischen 20° und 60°.  Anlagen mit dem gleichen Winkel und einer Ausrichtung zwischen Südost und Südwest arbeiten auch sehr effektiv. Je größer die Abweichung vom Ideal, desto höher der Effizienzverlust. 

Die Größe der benötigten Absorberfläche wird im Verhältnis zur Schwimmfläche bestimmt. Es gibt keine allgemeingültige Relation, da man z.B. bei der Anzahl der jährlichen Sonnenstunden von einem Durchschnittswert ausgehen muss. 
Lassen Sie uns ein typisches Szenario betrachten: 

  • Es handelt sich um einen Outdoor-Pool in Nordwest-Europa (Flachland) 
  • Wird das Schwimmbad nicht genutzt, wird es abgedeckt 
  • Die Pool-Abdeckung bietet mindestens durchschnittliche Dämmung  
  • Die Schwimmsaison dauert ca. von Mai bis Oktober 

DSC03869-6

In diesem Fall brauchen Sie bei Solarabsorbern eine Absorberfläche, die mindestens 55% der Schwimmfläche entspricht. Mit diesem Größenverhältnis können Sie eine Wassertemperatur erzielen, die etwa 5 - 7°C über der eines identischen Bades ohne Solarheizung liegt. 

Beispielrechnung: 
Die Schwimmfläche des oben beschriebenen Bades beträgt 8 m x 5 m = 40m2 und sie können die Solarabsorber in einem Winkel von 45° genau nach Süden ausrichten. Dann benötigen Sie eine Absorberfläche von mindestens 55% von 40m2 = 22m2 . 

Je mehr Winkel und Ausrichtung im Beispielszenario vom beschriebenen Idealfall abweichen, desto mehr % Oberfläche müssen Sie mehr einplanen, um einen vergleichbaren Effekt zu erzielen. Auch wenn Sie eine höhere Erwärmung des Wassers ermöglichen möchten, brauchen Sie mehr Quadratmeter.  

Solarkollektoren nutzen auch den Glashaus-Effekt und sind somit bei gleicher Leistung kompakter.
Planen Sie, Solarkollektoren zu installieren, können Sie also ein paar Prozent von der Fläche abziehen (oder Sie genießen, dass das Wasser entsprechend mehr erwärmt werden kann).
 

Kosten einer Solarheizung

Solarkollektoren müssen konstruktionsbedingt neben dem Schwimmbecken installiert werden (auf Höhe des Wasserspiegels oder niedriger). Sie werden an den Pumpenkreislauf angeschlossen.
Steht die Solarheizung (Kollektor oder Absorber) direkt neben dem Pool, ist die Kapazität der Umwälzpumpe in der Regel ausreichend.
 

Arbeiten Sie mit Solarabsorbern und möchten Sie diese z.B. auf dem Carport installieren, dann klären Sie bitte mit einer Fachfirma, ob Sie eine zusätzliche Pumpe benötigen. 

Verglichen mit anderen Formen der Poolbeheizung ist die Solarheizung relativ preisgünstig.
Ein
Sonnenkollektor mit knapp 3 m2 Fläche kostet ab ca. 110,00 € 

Alternativen

Nun werfen wir noch einen Blick auf andere Poolheizungen im Schnelldurchlauf: 

  1. Wärmepumpe 
    Eine Wärmepumpe komprimiert Luft und erzeugt so Hitze, die über einen Wärmetauscher z.B. ans Poolwasser abgegeben wird. Die Technologie funktioniert energiesparend und effizient. 
     
    Wärmepumpen arbeiten bei jedem Wetter, manche Modelle arbeiten bei niedrigen Temperaturen jedoch weniger effizient. Der Geräuschpegel ist modellabhängig. 
     
  2. Inverter- Wärmepumpe 
    Eine normale Wärmepumpe arbeitet immer auf vollen Touren; eine Inverter-Wärmepumpe passt sich dem tatsächlichen Bedarf an und arbeitet daher fast nie am Anschlag. 
     
    Inverter-Wärmepumpen arbeiten deshalb noch energieeffizienter und geräuschärmer, sie sind jedoch auch teurer als normale Wärmepumpen.   
     
  3. Wärmetauscher 
    Ein Wärmetauscher transferiert Wärme aus einer (vorhandenen) Energiequelle in ein anderes System. Verfügt Ihr Haus z.B. über eine moderne Heizungsanlage oder eine Solarthermie-Anlage, um Leitungswasser zu erwärmen, dann können Sie dieses System über einen Wärmetauscher evtl. auch für die Poolheizung nutzen. 
     
    Die Wärmequelle muss jedoch technisch geeignet sein und über ausreichend Kapazität verfügen. Besprechen Sie Ihr Anliegen mit einer Fachfirma. Bei einem Neubau kann dieser Aspekt bei der Dimensionierung der Wärmequelle berücksichtigt werden. 
     
    Der Einbau eines Wärmetauschers sollte Fachleuten überlassen werden. Abhängig vom gesamten Energiebedarf, muss die Quelle evtl. (zeitweise) „einen Gang höher schalten“, wodurch höhere Energiekosten entstehen können

 

Sie können natürlich auch zwei Technologien kombinieren. Im Hochsommer liefert eine Solarheizung grüne Wärme zum Nulltarif, und reicht das mal nicht, kommt ihr z.B. eine energieeffiziente Inverter-Wärmepumpe zu Hilfe.

Die nachhaltige Wahl 

Je kleiner der Beckeninhalt, desto günstiger kann man ein Schwimmbad beheizen. Je kompakter die Schwimmfläche, desto weniger Wasser (und somit Wärme) kann verdunsten. Natürlich darf das Schwimmerlebnis nicht darunter leiden. 

Ein kompakter Pool ist auch einfacher mit einer Solarheizung zu beheizen. Je kompakter die Wasseroberfläche, desto weniger Quadratmeter Absorberfläche brauchen Sie, um die gleiche Erwärmung zu erzielen. 

Die Intelligent Pools von Swimm haben eine Schwimmfläche von 4 m x 2,25 m bzw. 6 m x 3 m und eine Wassertiefe zwischen 1,25 m und 1,5 m. Jeder Intelligent Pool verfügt über eine eingebaute Gegenstromanlage, die technisch zur Weltspitze gehört. Sie ermöglicht es Ihnen, trotz der kompakten Maße wie im offenen Wasser zu schwimmen. 

Entdecken Sie die Welt von Swimm. Besuchen Sie unsere Webseite oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Probeschwimmen. 

 

SWIMM INTELLIGENT POOLS ENTDECKEN

 

DSC03761

 

Warum ist Schwimmen (auch) im Alter gesund?

Auch wenn manche den Begriff „Senior“ gleichsetzen mit „Rentner“, in den meisten Sportarten zählt man (spätestens) ab dem 35. Lebensjahr zu den...

Read More
zwemmen of fitness - voor welke sport ga jij?

1 minuutin luku

Schwimmen oder Fitness: was passt besser zu mir?

2,5 Stunden mäßig intensive Anstrengung pro Woche sind laut WHO für einen Erwachsenen das absolute Minimum. „mäßig intensiv“ sind Tätigkeiten, die...

Read More

Schwimmteich oder Schwimmbad: Vorteile, Nachteile, Kosten

Ein eigener Garten eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, einen Ausgleich zum hektischen Alltag zu kreieren. Zum idealen Natur- und Freizeiterlebnis...

Read More